Was ist Osteopathie und was bewirkt sie?

Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, in der zur Untersuchung und Behandlung nur die Hände genutzt werden. Ziel ist das Lösen von Funktionsstörungen (Blockaden und Bewegungseinschränkungen an allen Strukturen des Körpers) und damit das Aktivieren von Selbstheilungskräften des Organismus, um dessen Homöostase wiederherzustellen. Der Patient wird in seiner Ganzheit erfasst.
Im Unterschied zur Physiotherapie, welche im Rahmen der herkömmlichen Schulmedizin agiert und vordergründig rehabilitativ eingesetzt wird, hat die Osteopathie ein vollständig eigenes medizinisches Konzept, weshalb sie nur von Osteopathen ausgeübt werden sollte. Dazu bedarf es präziser Kenntnis der Anatomie, Physiologie, Pathologie, Biomechanik und Embryologie sowie eines langjährig geschulten, sehr feinen Tastsinns. Die staatlich anerkannte Ausbildung dauert berufsbegleitend 5 Jahre oder 3 Jahre in Vollzeit.

Das osteopathische Konzept besteht aus einer holistischen Betrachtungsweise des Menschen, wobei die ständige Interaktion zwischen dem Bewegungssystem, dem viszeralen System (Organe und Eingeweide) und dem kraniosakralen System (neuro-endokrines System) im Vordergrund stehen. Osteopathen verstehen sich als "Funktionsingenieure", die die Bewegungsverluste bzw. Funktionsstörungen aller Gewebe auf sanfte und sichere Weise untersuchen und behandeln. Gut ausgebildete Osteopathen sind Mitglied ihres nationalen Berufsverbandes.

Die Notwendigkeit zur einer Osteopathischen Behandlung wird  vom Arzt/in gestellt.
Abgerechnet wird mit den Krankenkassen oder privat.


Möglichkeiten und Grenzen

Der gesamte Organismus wird als Einheit untersucht und behandelt und je nach Beschwerdebild können Teilbereiche im Vordergrund stehen.
Diese sind die parietale, die viszerale und die kranioskrale Osteopathie. Behandelt werden können Beschwerdebilder bei Säuglingen, bei Kindern und Erwachsenen, akute sowie chronische Beschwerdebilder.
Hier nun einige Beispiele:

Die parietale Osteopathie beschäftigt sich mit dem Bewegungs- und Stützapparat, also den Knochen mit dazugehörigen Gelenken, Sehnen und Muskeln.
Zu den typischen Indikationen zählen:
-     Rückenschmerzen
-     Schulter- und Nackenschmerzen
-     Bandscheibenprobleme
-     Tennisellenbogen
-     Verstauchung
-     Schleudertrauma
-     und andere
-     bei Kindern: Schiefhals,Skoliose,Entwicklungsverzögerungen,Haltungsauffälligkeiten

Viszerale Osteopathie
Schwerpunkt der viszeralen Osteopathie sind die inneren Organe, Faszien, Blut-, Lymph- und Nervenbahnen.

Zu den typischen Indikationen zählen:
-     Atemwegsbeschwerden
-     Verdauungsbeschwerden
-     Urogenitale Beschwerden
-     Narben
-     Schrei- und Spuckkinder
-     Begleitung der Schwangerschaft
-     und andere

Kraniosakrale Osteopathie
Im Mittelpunkt der kraniosakralen Osteopathie stehen der Schädel, die Wirbelsäule und das Kreuzbein mit dem darin enthaltenen zentralen Nervensystem.

Zu den typischen Indikationen zählen:

-     Kopfschmerzen
-     Nebenhöhlenentzündungen
-     Mittelohrentzündungen
-     Skoliose
-     Kieferfehlstellungen
-     Schädelasymmetrien
-     Teilleistungsschwächen
-     Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung
-     und andere

Osteopathie kann je nach Beschwerdebild Mittel der Wahl sein oder begleitend angewendet werden. Sie ist kein Allheilmittel und nicht angezeigt in der Notfallmedizin, bei schwerwiegend infektiösen Erkrankungen, bei Tumorerkrankungen und psychischen Problemen.


Was bewirkt Osteopathie?

       - eine Harmonisierung des Körpers

       - Verbesserung der Zirkulation

       - Reduktion von Schmerzen

       - Mobilitätsverbesserung

       - Stärkung des Immunsystems

       - Gesundheitsvorsorge

 

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